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Presse-Bericht

Immer hart am Ball

Mit freundlicher Genehmigung des Jagdmagazins „Wild und Hund Exklusiv“
René Wiese / Ausgabe 19 / Oktober 2005

Im roten Schnee, im weißen Holz. Der Basse liegt im Tod noch stolz. Drei Rüden brav, Watz mit sich nahm: Wer Schweinshaupt will, gibt Rüden dran! Die Zeilen von Rudolf Frieß aus seinem berühmten Werk Hatz-Watz zeugen von den Gefahren, die zu Zeiten des Oberforstmeisters als unvermeidlich galten. Wie gut moderne Schutzwesten den Hund vor Schlägen, Bissen und Verwechselungen schützen, weiß Revieroberjäger René Wiese.

Es sind immer wieder die gleichen Sprüche, mit denen man auf den Saujagden empfangen wird: Friert der Hund?, Vertragen die Terrier heute keinen Regen? und ähnliches. Meist verbunden mit einem Beifall heischendem Blick in die Runde. Die Rede ist von Schutzwesten für Hunde. Sie sollen nicht gegen Regen schützen, sondern den Körper, sprich Thorax, Bauchraum und den Hals gegen Schlagverletzungen durch annehmende Sauen. Begibt man sich auf die Suche nach solchen Schutzwesten, kommt man zwangsläufig
auf Friedhelm Mikut, dem einzigen deutschen Hersteller. Ihm steht das Verdienst zu, seit Jahren konsequent an der Weiterentwicklung dieser Jacken gearbeitet zu haben.

Neu ist die Idee, Hunde, die hart an den Sauen arbeiten, zu schützen, allerdings nicht. So gibt
es durchaus historische Bilder, die Saupacker in teils abenteuerlichen Panzerungen zeigen. Das damals zur Verfügung stehende Material war meist Leder, eng gewebter Stoff und Fischbein zur Verstärkung. Auch in Filmen über Saujagden in Australien oder den USA sieht man gelegentlich Hunde, die meist selbst hergestellte Schutzanzüge tragen. Auch hier ist das Material meist steifes Leder. Mikut (www.hundeschutzweste.com) geht hier einen anderen Weg und wählt moderne Materialien, das heißt hochfeste Stoffe, die durchstichsicher sind und aus dem Fechtsport stammen.

War die erste Generation dieser Schutzwesten noch in weißer Farbe gehalten, so ist die vorliegende zweite Generation mit roten oder gelben Deckstoffen abgesetzt, um dem Hund während der Jagd besser kenntlich zu machen. Die Oberstoffe sind ausdrücklich nicht stichfest. Zudem sind Reflektorenstreifen aufgenäht, um auch bei Dunkelheit einen gewissen Schutz zu erreichen. Die Voraussetzungen, dass die Westen ihren Zweck auch erfüllen, ist allerdings, dass sie passgenau sitzen. Aus diesem Grunde wird jede Weste individuell angefertigt.

Der Hundebesitzer muss bei der Bestellung Angaben zu Brust- und Halsumfang seines Hundes an die Herstellerfirma durchgeben. Ich selbst habe diese Weste seit vier Jahren und damit auf zirka 200 Jagden eingesetzt. Hatte ich früher fast jedes Jahr mehr oder weniger stark geschlagene Hunde, so tendiert die Anzahl der verletzten Jagdhelfer in den vergangenen Jahren gegen Null. In der vorletzten Saison wurde bei 498 Sauen, die auf den Jagden zur Strecke kamen, an denen ich mit dem Hund teilnahm, kein einziger verletzt. Im letzten Herbst hatte lediglich ein Hund eine kleine Stichverletzung am Ellenbogengelenk des rechten Vorderlaufes. Er fiel aber nur für eine Jagd aus.

Sollte jetzt das Argument kommen, Weit vom Schuss gibt alte Krieger, so kann ich die Zweifler beruhigen. Die Hunde tragen die Weste weil sie drangehen. So wies die Weste meines Deutschen Jagdterriers Castro vom Nostenbusch, nachdem er über längere Zeit einen 3- bis 4-jährigen Keiler gestellt hatte 26 Löcher auf. Diese Löcher waren natürlich nur im Oberstoff, der eigentliche Schutzstoff war unversehrt. Von diesen 26 Stichen waren 19 sozusagen im Leben. Dank der Schutzweste hatte er aber offenbar nur einige blaue Flecken davongetragen.

Was passiert, wenn der Hund mit der Jacke einen Bau annimmt? Versuche an der Schliefanlage ergaben, dass die Hunde nicht beeinträchtigt sind. Nun ist eine Schliefanlage natürlich kein Naturbau, aber es war schon beruhigend, dass die Hunde in ihrer Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt sind. Meine eigene Terrierhündin war einmal zwei Tage in einem Bau und kam offensichtlich ohne Probleme wieder heraus. Der Rüde eines Bekannten streifte allerdings die Weste unter Tage ab, was natürlich ein finanzieller Verlust ist.

Es sind übrigens auch immer dieselben Sprüche, mit denen eine Jagd endet. Eher unauffällig und hinter vorgehaltener Hand wird nach Bezugsquelle und Preis der Weste gefragt. Laut Preisliste des Herstellers Mikut beginnen die Größen für Terrier und Teckel bei etwa 268 Euro. Schutzanzüge für Wachtel und Bracken kosten zirka 356 Euro. Für einen Hund in Drahthaar- Größe werden etwa 387 Euro fällig. Wer genau rechnet, wird feststellen, dass das nicht gerade günstig ist, der Tierarztbesuch mit einem verletzten Hund allerdings auch nicht billiger kommt. Vom Leiden des Tieres einmal abgesehen.

Gefällt von Wilden Keilers Zahn

Mit freundlicher Genehmigung des Jagdmagazins „Der Jagdgebrauchshund“
Karl Walch / Ausgabe 10 / Oktober 2005

Die Zunahme des Schwarzwildes in beinahe allen Regionen Deutschlands verlangt unabdingbar den Einsatz geeigneter, wildscharfer Jagdgebrauchshunde. übersteigertes Aggressionsverhalten ist aber fehl am Platz. Denn was nützen uns Hunde, die zu Beginn der winterlichen Stöberjagden durch hirnloses Angriffsverhalten geschlagen werden und dann für Wochen und Monate nicht mehr eingesetzt werden können?

Was nützen uns andererseits Hunde, die wegen mangelndem Schneid am Schwarzwild lieber am Reh, Rot- oder Damwild jagen, anstatt gefundene Schwarzkittel hart zu bedrängen und Sie zum Verlassen des Einstandes zu bewegen? Beide Hundetypen sind, jeder auf seine eigene Art und Weise, als Stöberhunde am Schwarzwild untauglich!

Nicht viel anders schaut es bei den am Schwarzwild eingesetzten Nachsuchenhunden aus. Sie sollen das wehrhafte Wild bei der Hetze stellen und durch Fassversuche und hartes Bedrängen ein Ausbrechen aus der erfolgreiche Hatz verhindern. Auch hierbei sind wildscharfe Hunde mit Jagdverstand und Passion gefragt.

Leider lassen sich aber auch bei kontrollierter Wildschärfe Verletzungen durch Hiebe und Bisse von Schwarzwild nicht immer ausschließen. Wenn die „Kommode“ nicht zu rücken ist, muss eben manchmal doch mit der Brechstange nachgeholfen werden. Aber auch dort wo die Möglichkeiten einer Rückweiche für den eingesetzten Jagdgebrauchshunde nicht oder nur im beschränktem Umfang gegeben sind, wie dies z.B. im Brombeerverhau, im Raps oder im Mais der Fall ist, treten immer wieder einsatzbedingt Verletzungen auf. Bedauerlicherweise erwischt es dabei oftmals unsere guten Hunde. Hunde, die nur schüchtern in den Brombeerverhau oder in den Fichtenbürstenwuchs hineinbellen oder dezent die Anwesenheit von Schwarzwild verleugnen uns so tun als hätten sie gar nichts gemerkt, ziehen sich eben doch eine Risswunde eher dabei zu, wenn sie abends von der Couch herunterfallen.

Ein altes Problem – eine neue Lösung

Bereits unsere Altvorderen kannten die oben geschilderte Problematik bestens. Schon in der Zeit, in der bei höfischen Jagden mit schweren Hatzdoggen an Schwarzwild gejagt wurde, versuchte man die Hunde, die nicht selten für Standesherren von besonderer Bedeutung waren, durch Schutzpanzer zu schützen. Im Deutschen Jagdmuseum können diese Gerätschaften auch heute noch bestaunt werden. Die verwendeten Materialien schränkten die Bewegungsfreiheit der Hunde meist gewaltig ein. Die Aufgabe damaliger Hunde war es, das Wild durch sicheren Griff an den Platz zu bannen. Heutige Jagdarten unterscheiden sich grundsätzlich von den damaligen Hetz- und Parforcejagden und um unsere Hunde bei Stöberjagden oder im Nachsucheinsatz wirkungsvoll gegen Verletzungen zu schützen, kennen wir heute ganz andere Materialien. Die Firma MW Friedhelm Mikut hat in langer und intensiver Zusammenarbeit mit versierten Jagdgebrauchshunden eine Schutzweste entwickelt, die den Hund auf der anderen Seite dessen Bewegungsfreiheit nicht unnötig einschränkt. Der auf dem Markt befindliche Hunde-Schutzanzug besteht aus einer Leibweste, die um den Körper des Hundes gelegt wird und durch einen stabilen Reißverschluss und Klettverschluss in Längsrichtung verschlossen wird.

An der Vorderseite befindet sich ein Stegseil, das entlang von Bauch und Brust zwischen den Vorderläufen hindurchgeführt wird. Vorne am Stegteil befindet sich eine Halskrause, die so um den Hals des Hundes gelegt wird, dass dieser ebenfalls geschützt wird. Leibweste, Halskrause und Mittelsteg schützen damit die gefährdeten Körperteile des Hundes. Als Material wird ein besonders Stoß- und Stichfestes Polymergewebe verwendet, wie man es auch aus dem Fechtsport kennt. Um zusätzlich für Sicherheit zu sorgen ist die Schutzweste optisch auffällig gestaltet. Einen hundertprozentigen Schutz kann natürlich auch diese Weste nicht gewährleisten.

In einigen, wenngleich auch sehr seltenen Fällen, durchschlugen wehrhafte Keiler im Jagd-Gebrauchshund-Praxistest die Weste. In all diesen Fällen aber wurde die Wucht des Aufpralls so herabgesetzt, dass auch hier keine größeren Verletzungen auftraten. Der Preis der Weste von ca. 250 Euro (je nach Größe des Hundes) hat sich je nach Einsatzhäufigkeit und Charakter des Hundes sehr schnell amortisiert. Tierarztkosten sind nicht gerade billig und wer über die gesamte Jagdsaison einen einsatzfähigen Gebrauchsshund benötigt, wird sicherlich auf die Schutzweste nicht verzichten wollen.

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